Tag 92 Panama - Panama-Stadt

Am Abend gegen 18 Uhr kommen wir von den San Blas Inseln in Panama-Stadt an. Der Papst Franziskus ist noch zwei Tage in der Stadt und unser Flug nach Kolumbien geht am nächsten Vormittag. 

Wir haben Glück gehabt, noch eine günstige Unterkunft gefunden zu haben. Vor unserer Reise nach San Blas haben wir noch ein Vierbettzimmer in einer Pension gebucht, die in der Nähe unseres vorherigen Hotels liegt. Es ist neu bei Booking und hat dementsprechend noch keine Bewertungen. Aber für 22$ für vier Personen versuchen wir unser Glück. Wir haben es schon von außen gesehen. Das in rosanes Licht getauchte Gebäude vermittelt den Eindruck eines etwas anderen Etablissements, und wir stellen die wildesten Vermutungen an... Ob man hier wohl pro Stunde bezahlt oder ob alle einschlägigen Etablissements zum Papstbesuch geschlossen wurden? Alle anderen Unterkünfte sind um ein vielfaches teurer, da der Papst in der Stadt ist. Junge Menschen aus allen Ländern der Welt tummeln sich in der Stadt und somit ist vieles ausgebucht. 
Wir kommen in der Unterkunft an, laufen eine Treppe hoch und dort sitzt ein Mann an einer vergitterten Rezeption. Es scheint hier so, als müsste man sich als Rezeptionist sorgen um sein Wohlergehen machen. Nach dem Check-In begleitet er uns zu unserem Zimmer, vor dem zwei Polizeibeamte oder Sicherheitsleute sitzen. Hmmm, macht irgendwie auch keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Oder doch?! Eine weitere große Überraschung erwartet uns in unserem Zimmer. Es ist ziemlich grau und sieht knastähnlich aus. Wir haben ein privates Badezimmer, aber ganz so privat ist es dann doch nicht. Es gibt nämlich keine Tür. Richtig, ein Vierbettzimmer und es gibt keine Tür zur Dusche und Toilette. Zu allem Übel kann man von jedem Eck im Zimmer auf die Toilette schauen, weil ein Spiegel genau gegenüber der nicht vorhandenen Tür hängt. Ein lautes "KNAST!" wird kurzer Hand unser Code Wort für die Nutzung von Toilette und Dusche. Gemeinsames Reisen bringt einen halt näher, manchmal sogar etwas näher, als einem lieb ist... Aber auch diese Erfahrung haben wir zu viert erfolgreich gemeistert und eine weitere lustige Erinnerung an unsere gemeinsame Reise hinzugewonnen.

Wir machen uns kurz frisch und gehen in der Nähe zu Abend essen in einem Restaurant, das wir vorher schon ausprobiert hatten. Es ist günstig, lecker und in der Nähe. Anschließend wollen wir schauen, was an der Promenade noch los ist. Man hört sogar bis zu unserer Unterkunft die Rede des Pastes und die anschließende Musik, die von dort herüber schallt. Es ist bereits 21 Uhr und auf den Straßen sieht es so aus, als wenn die meisten sich bereits auf dem Heimweg befinden. Wir haben gehört, dass viele der Jugendlichen in Gastfamilien außerhalb der Stadt untergebracht sind. An der Promenade angekommen, sehen wir auch, dass der größte Teil der Feier vorbei ist. An der kilometerlangen Promenade sind alle paar hundert Meter riesige Fernseher aufgestellt, um das Bühnenbild zu übertragen. Eine riesen Show, aber ohne Menschen. Das muss am Tage und vor allem, als der Papst gesprochen hat, anders ausgesehen haben. An der Bühne angekommen, setzen wir uns an den Rand und lauschen der modernen Kirchenmusik, die auf der Bühne gespielt wird. Vor der Bühne befinden sich vielleicht noch 200 Leute. Die Darsteller tun uns ein bisschen Leid, weil sie nur noch für so wenige Menschen versuchen müssen Stimmung zu machen. Auf dem Heimweg sehen wir noch eine Gruppe Nonnen, die eine Choreographie aufführen, was ziemlich amüsant anzuschauen ist. 

Wir gehen zurück in unser "Knast"-Zimmer und versuchen schnell zu schlafen, da am nächsten Morgen früh unser Wecker klingelt und wir zum Flughafen müssen. Wir sind schon gespannt auf unsere Zeit in Kolumbien. Der Sicherheitsbeamte am Geldautomat im Flughafen lässt die Vorfreude auf das berüchtigte Kolumbien steigen...

Alle Bilder und Videos unseres Aufenthalts in Panama-Stadt findet Ihr hier: Panama - Panama-Stadt