Tag 77 Costa Rica - Vulkan Irazú und Cartago

Gastbeitrag von Merle und Tim

Wie am Vorabend befürchtet waren wir um 4 Uhr wach und haben vor uns hin gedaddelt. Die 7 Stunden Zeitverschiebung machen sich halt doch bemerkbar. Gegen 8 Uhr nehmen wir unser erstes Frühstück im Urlaub zu uns, machen den Tagesplan, packen alle unsere Sachen und Fahren in Richtung Cartago, ca eine Stunde südlich von San José. Wir beide konnten den Straßenverkehr in Costa Rica ja schon den Abend vorher erleben und Moni und Martin haben auch auf der Fahrt das ein oder andere sagen wir mal „Erlebnis“ auf Costa Ricas Straßen. Die Teilnehmer gehen von den gewohnten (Auto, Motorrad und LKW) über Tiere bis hin zu Fußgängern und Fahrradfahrern. Mal gibt es Markierungen auf der Straße, mal keine, rechts und links wird überholt und die Hupe wird ähnlich oft benutzt wie das Gaspedal. Es gibt wenig bis keine erkennbaren Verkehrsregeln und wir lernen schnell, was „Pura Vida“ im Straßenverkehr heißt.

Tim gewöhnt sich immer mehr an den Fahrstyle der Verkehrsteilnehmer und wir kommen nach ein bisschen durchfragen und telefonieren in unserer nächsten Unterkunft im Norden Cartagos an. Wir lernen unsere Gastgeberin kennen und lassen unsere Wertsachen im Zimmer, bevor wir zum Vulkan Irazu aufbrechen. Beim Ausparken stellen wir zum ersten Mal (viele weitere Male sollten folgen) fest, dass man auf jeden Fall ein Auto mit großer Bodenfreiheit mieten sollte. Beim Ausparken schrappt die Schürze unseres Toyota Yaris ganz fies über den Bordstein.

Wir schlängeln uns durch die Stadt und fahren schließlich eine ganze Weile bergauf in Richtung Vulkan. Da die Handschaltung nach Tims Meinung etwas zu träge schaltet, wird der Toyota Yaris kurzerhand in ein semi-manuelles Ralleyauto  verwandelt und wir heizen den Berg zum Nationalpark hoch. Oben angekommen zahlen wir den Eintritt von 15 Dollar pro Nase und parken unser Auto. In Costa Rica wird interessanterweise alles in US-Dollar angegeben, auf Nachfrage dann in die Einheimische Währung Colones umgerechnet (grober Kurs 1 US-Dollar sind 600 Colones).

Auf dem Gipfel begrüßt uns ein kleiner, neugieriger Nasenbär. Kurz darauf beginnen wir unseren kleinen Rundgang und können einen tollen Kratersee bewundern.

Wir drehen unsere Runde und fahren noch in Richtung des Observatoriums ganz nach oben. Da die Wolken immer dichter werden ist die Aussicht leider sehr begrenzt und anders als im Reiseführer erwähnt können wir leider keines der beiden Weltmeere sehen.

Wir fahren nach Cartago zurück und gönnen uns auf dem Weg ein leckeres Mittagessen. Reis gibt es hier in Costa Rica zu jedem Essen, ganz egal ob zum Frühstück, zum Mittagessen oder zum Abendbrot. Unser Plan für den Abend ist ungemein origineller: Gemüsepfanne mit Reis.

In Cartago machen wir einen kleinen Zwischenstopp und besichtigen die Kirche Nuestra Señora de los Ángeles und die Ruinas de la Parroquia de Santiago Apóstol, die Ruine einer nie fertig gestellten Kirche. Danach geht es weiter zum Markt um für das Abendessen frisches Gemüse zu kaufen.

Anschließend zurück zur Unterkunft, da wir alle doch sehr kaputt sind. Gegen 18 Uhr fangen wir an zu kochen und beim kochen geht auch gleich eine Vase zu Bruch, das hat sich unsere Gastgeberin wohl anders vorgestellt mit ihren ersten Gästen. Das Essen schmeckt trotzdem und wir versuchen den Abend ausklingen zu lassen. Einer der Hunde der Gastgeberin war allerdings offensichtlich nicht auf Gäste eingestellt und kläfft den ganzen Abend, bis wir alle ins Bett gehen. Wir sind sehr gespannt, was wir in den nächsten 3 Wochen mit Moni und Martin alles noch erleben werden. Der erste Tag unseres Urlaubs ist bereits vorbei, wir haben schon viel erlebt und der Jetlag fordert seinen Tribut.

Alle Bilder unseres Ausflugs auf den Irazú Vulkan und nach Cartago findet Ihr hier: Irazú Vulkan und Cartago