Tag 16 Mexiko - Mexiko-Stadt Coyoacán und Xochimilco

Als wir von unserem Trip nach Teotihuacán am Nachmittag zurück kommen, steigen wir nahe des Plaza Garibaldi aus und laufen den restlichen Weg zu unserem Hostel. Wie immer ist auch an diesem Tag der Plaza Garibaldi mit Mariachis übersäht, welche sich hier in traditioneller Tracht und mit traditionellen Instrumenten versammeln. 

Als wir in unserem Hostel ankommen, ist das historische Zentrum der Stadt nahe unserer Unterkunft in Feierstimmung. Ein kostenfreies Konzert zieht tausende Besucher auf den Zocalo, den großen Platz im historischen Zentrum der Stadt. Da Ska Punk nicht ganz unser Musikgeschmack ist, ziehen wir uns übermüdet wie wir sind in unser Hostel zurück. Mit geringfügig verminderter Lautstärke, dank Ohropax, fallen wir in einen unruhigen Schlaf. 

Am nächsten Morgen ist die Stadt bereits längst wach, als wir uns aus unserem Hostel aufmachen und einen letzten kurzen Spaziergang durch die Altstadt von Mexiko-Stadt antreten. Danach packen wir unsere sieben Sachen und machen uns auf den Weg in die nächste Unterkunft, da unser Hostel für die kommende Nacht kein Zimmer mehr frei hat. 

  

Wir verlassen die Stadt nicht, auch wenn es sich so anfühlt. Über Airbnb buchen wir ein Zimmer bei González, der im Stadtteil Coyoacán lebt. Dieser Stadtteil wurde uns von Ale empfohlen, unserer Airbnb Vermieterin in Mérida. González macht direkt einen netten Eindruck und gibt uns ein paar Tipps, wann wir uns Coyoacán anschauen sollten und wie wir am besten nach Xochimilco kommen. 

Mit einem Uber (Taxi) fahren wir in den Stadtteil Xochimilco zu den "schwimmenden Gärten". Man könnte auch hier wieder meinen, dass dieser Stadtteil nicht mehr zu Mexiko-Stadt gehört. Die Autofahrt dauert recht lang, da der Stadtteil 25 km von der Altstadt entfernt liegt. Mexiko-Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten in alle Richtungen ausgebreitet und kleinere Orte regelrecht geschluckt und in sich aufgenommen. In Xochimilco lag der Xochimilco-See, dessen Überreste die künstlich angelegten Kanäle der schwimmenden Gärten bilden, auf denen heute bunte Boote (trajineras) fahren, die bis zu 20 Personen aufnehmen können. An der Anlegestelle begegnen wir vielen Gruppen und Familien, vollgepackt mit Essen und Trinken für die 1- bis 5-stündigen Touren auf den Booten. Die Bootsführer mit ihren riesigen Stöcken erinnern an Venedig und die schwimmenden Gärten sind ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Mexikaner.

Leider gibt es an der Anlegestelle, an die uns der Uber-Fahrer gebracht hat, keine Colectivos (Fahrzeuge, die man sich mit Fremden teilt). Zu zweit ist uns die Fahrt zu teuer, weshalb wir uns mit einem ausgiebigen Mittagessen begnügen und den Leuten und Booten zuschauen, wie sie an- und ablegen. Die meisten Boote tragen Namen und wir finden eines, welches den Namen meiner Mutter trägt, Valentina.

Auf dem Rückweg lassen wir uns nahe des Künstler Zentrums von Coyoacán absetzen. Wir schlendern durch einen Park, beobachten einige Fotoshootings, setzen uns in ein Café und genießen unsere Freiheit und Gelassenheit bei einem Cappuccino. 

Martin bekommt Lust auf Marquesitas (eine Art gefüllter knuspriger Crêpes), die eigentlich typisch für die Yucatan Halbinsel sind. Und siehe da, wir finden einen der wenigen Marquesitas Läden in der Gegend. Unsere Wartezeit wird uns mit einer kostenfreien Kugel Eis versüßt. Wir kommen mit Fernando und Denisse ins Gespräch. Ein nettes Pärchen aus Mexiko-Stadt, das auch gerne reist. Wir unterhalten uns gut und tauschen Nummern aus. Vielleicht sehen wir uns irgendwann, irgendwo in der Welt wieder. Sie laden uns auf eine private Tour durch Mexiko-Stadt ein, wenn wir das nächste Mal wieder kommen.

Es ist Samstag und man spürt "la Pura Vida" (das pure Leben) in den Straßen und auf den großen Plätzen in Coyoacán. Wir verlieben uns in das Ambiente, die bunten Häuser, die Clown-Aufführungen auf den Plätzen und in die kleinen künstlerischen Läden und Märkte. Unser Rucksack ist zu klein und zu voll für große Shopping-Touren, aber eines wird uns schnell klar: Wir müssen auf jeden Fall wieder kommen!

Die paar wenigen Tage in der großen, abwechslungsreichen Stadt gehen vorüber und es gäbe noch so viel zu sehen. Mit einer Vielzahl an Museen und einem Stadtteil für jeden Geschmack ist Mexiko-Stadt immer eine Reise wert und wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal.

Alle Bilder und Videos von unserem Streifzug durch Mexiko-Stadt findet ihr hier: Coyoacán und Xochimilco