Tag 23-27 Mexiko - Puerto Escondido

Von Oaxaca aus machen wir uns mit dem Nachtbus auf nach Puerto Escondido (zu Deutsch „versteckter Hafen“) an der Pazifikküste im Bundesstaat Oaxaca. Wir haben zwei Alternativen für unsere Anreise, entweder wir nehmen den bequemeren, aber auch teureren ADO Bus, der eine längere, weniger kurvige Strecke fährt und etwa 10 Stunden bis zum Zielort braucht oder wir nehmen den kleineren, engeren Bus, der etwa die Hälfte kostet und über Serpentinen "nur" 8 Stunden braucht. Wir entscheiden uns für die zweite Alternative. Völlig gerädert und mit Rückenschmerzen kommen wir am nächsten Morgen um 7 Uhr an. Die meisten Restaurants und Cafés haben noch zu und die Stadt wirkt sehr verschlafen. Wir finden ein schönes Café mit leckerem Cappuccino und kommen erstmal an. 

Puerto Escondido ist vor allen Dingen ein Ziel für Surfer und Bodyboarder. Sie wurde in den späten 1950er Jahren von Surfern entdeckt und erfuhr seitdem eine gemäßigte touristische Entwicklung. Puerto Escondido ist berühmt für die sogenannte Mex Pipe, einer Rohrwelle am Playa Zicatela, die zusammen mit einer ähnlichen Welle bei Hawaii zu den größten Wellen dieser Art in der Welt zählt. Sie erreicht im Herbst eine Höhe von bis zu zehn Metern.

Zum Surfen ist es noch zu früh, daher nehmen wir vom Stadt Zentrum eine Camioneta (Sammeltaxi) zu unserer Unterkunft, welche am süd-östlichen Teil von Puerto Escondido liegt. Dieser Teil wird La Punta genannt. Wir haben über Airbnb ein Zimmer in dem Haus von Kevin und Dai gebucht. Sie sind Argentinier und haben sich erst vor etwa drei Wochen hier niedergelassen und kümmern sich um das Haus und die Vermietung der Zimmer. Wir sind die allerersten Gäste und genießen es, das Obergeschoss für uns alleine zu haben. Kevin und Dai sind tolle Gastgeber, mit denen wir die ein oder andere Mahlzeit und das ein oder andere Bier teilen. Eigentümer des Hauses ist Israel, ein sehr netter und hilfsbereiter Mexikaner, der sich hier vor 10 Jahren zur Ruhe gesetzt hat, nachdem er 20 Jahre in den USA gelebt hat. Das Haus hat er selbst mithilfe eines Architekten geplant und bauen lassen. Und was soll man sagen, er hat einen hervorragenden Job geleistet. Wir würden es ihm am liebsten direkt abkaufen. Es ist wunderschön gestaltet und eingerichtet. Eine Dachterrasse mit Hängematten lädt dazu ein, den Sonnenuntergang zu genießen. 

Am ersten Tag unseres Aufenthalts laufen wir den kilometerlangen Strand Playa Zicatela ab, bis wir zu der Stelle kommen, an der an diesem Wochenende ein Surf Wettbewerb abgehalten wird. Wir genießen ein Mittagessen am Strand und verbringen den restlichen Tag entspannt in den Hängematten der Dachterrasse. Direkt nach dem Abendessen gibt uns der Stromausfall eine gute Entschuldigung, um früh ins Bett zu gehen.

 

Am nächsten Tag laufen wir die Hauptstraße von La Punta entlang, vorbei an zahlreichen Cafés, Restaurants und kleinen Geschäften. Der Ort strahlt eine Ruhe aus, wie sie bei uns kaum zu finden ist. Viele Aussteiger aus aller Welt haben sich hier niedergelassen. In La Punta, am Ende des Strandes, lernen Anfänger und wenig Erfahrene das Surfen, weil die Bedingungen hier ideal sind. Die Wellen kommen recht stetig und nicht zu stark. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen und genießen den Vormittag am Strand. 

Am Abend nimmt Israel uns, den Norweger von nebenan, der Israels Einzimmerwohnung für ein halbes Jahr gemietet hat, und eine Amerikanerin, die seit acht Jahren ein Hippieleben erst in Nicaragua und nun in Mexiko führt, mit nach Mazunte. Der kleine Ort liegt ebenfalls direkt am Meer, etwa 40 Minuten mit dem Auto von Puerto Escondido entfernt. Es ist der letzte Tag des alljährlichen Jazz Festivals, welches den Ort um einiges belebter macht, als er sonst ist.

Die letzten zwei Tage verbringen wir entspannt an den verschiedenen Stränden. Playa Carrizalillo liegt in einer kleinen wunderschönen Bucht. Martin versucht sich im Surfen, aber leider spielen die Wellen nicht mit. Dafür ist der Sonnenuntergang an diesem Abend aufgrund der Wolkendecke umso beeindruckender.

Am Playa Bacocho lassen wir kleine Schildkröten Babys frei. Wir taufen unsere Schildkröte Chapati und hoffen, dass er überlebt. Auf einem Schild lesen wir, dass eine Schildkröte 80-100 Eier legt, wovon nur eine Schildkröte im Schnitt überlebt. Sobald die ersten Schildkröten es ins Wasser geschafft haben und von den Wellen weggeschwommen werden, schwirren schon die ersten Vögel über dem Meer um sich Futter zu fischen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt...

Wenn ihr irgendwann nach Puerto Escondido kommt, müsst ihr unbedingt Pepe's Tacos essen. Sie sind mit 99%iger Wahrscheinlichkeit die besten Tacos der Welt. Das war eine super Empfehlung von Kat aus den USA, die wir am Playa Carrizalillo kennengelernt haben. Wir überlegen kurz, ob wir allein schon aufgrund der Tacos länger in Puerto Escondido bleiben, entscheiden uns dann aber doch weiter zu reisen. Die meisten der Leute, die wir in Oaxaca kennengelernt haben, sind in Mazunte und wir machen uns auf den Weg, um noch ein paar Tage mit unseren alten, neuen Freunden zu verbringen. 

Alle Bilder und Vidoes von unserem Aufenthalt in Puerto Escondido findet Ihr hier: Puerto Escondido