Tag 15 - Mexiko - Sonnenpyramide von Teotihuacán
An Tag 15 unserer Reise machen wir einen Ausflug nach Teotihuacán. Die Ruinenstadt ist eine der bedeutendsten und die meistbesuchteste prähistorische Stätte Amerikas und gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Anstatt eine teure Tour zu buchen, entscheiden wir uns dazu auf eigene Faust die Ruinen von Teotihuacán zu entdecken. Wir nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel, wie die Metro und den Bus und kommen für nicht mal 60 Pesos (ca. 2,70€) pro Person und Strecke an unserem Zielort an und zahlen den Eintritt in Höhe von 70 Pesos (ca. 3,20€) pro Person. Die Fahrt dauert insgesamt etwa eine Stunde. Nach einem kurzen Fußweg betreten wir das weitläufige Gelände. Die große Sonnenpyramide ist schon von weitem absolut beeindruckend.
Das Gebiet von Teotihuacán war bereits seit dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert permanent besiedelt. Zwischen 100 und 650 nach Christus war die Stadt das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung hatte sie möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner. Damit war sie zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt. Ab etwa 650 schwand ihr Einfluss, bis sie um 750 aus noch nicht vollständig geklärten Gründen weitgehend verlassen wurde. Ihre kulturellen Einflüsse prägten Zentralmexiko aber noch bis zur spanischen Eroberung Mexikos. Die Azteken fanden Teotihuacán bei ihrer Einwanderung ins Hochland von Mexiko bereits als Ruinenstadt vor, die seit Jahrhunderten verlassen war. Sie sahen in ihr einen mythischen Ort und gaben ihr den bis heute fortlebenden Namen Teotihuacán, der so viel bedeutet wie "Wo man zu einem Gott wird".
Die Stadt Teotihuacán nahm auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung eine Fläche von mehr als 20 Quadratkilometern ein. Am beeindruckendsten ist die monumentale Sonnenpyramide, die im Zentrum Teotihuacáns liegt. Mit einer Grundfläche von 222 m × 225 m, einer Höhe von gut 65 m sowie einem Volumen von rund einer Million Kubikmetern ist sie die drittgrößte Pyramide der Welt. Sie wurde um 100 nach Christus errichtet und ist das größte Gebäude, das in Teotihuacán gebaut wurde.
Die Anlage der Stadt erfolgte auf der Grundlage einer Rasteranordnung, die genauestens befolgt wurde. So wurde etwa auch der Río San Juan, der die Stadt durchfließt, durch Kanalisierung dem Raster angepasst. Die Hauptachse der Stadt bildet die sogenannte Straße der Toten, welche am nördlichen Ende der Stadt in der Mondpyramide endet.
Nach der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert ließen Fray Juan de Zumárraga, der erste Erzbischof von México-Tenochtitlán und zugleich Inquisitor, sowie der Bischof Diego de Landa alle greifbaren Dokumente und Manuskripte der Maya, die in Maya-Schrift verfasst waren, verbrennen. Die Zerstörung ihrer Altäre und Götterbilder wurde angeordnet. In den Jahren nach der Ausrufung des Vizekönigreichs Neuspanien 1535 wurde ein Großteil der Bevölkerung Mesoamerikas zwangsweise zum Christentum bekehrt und auch die aztekische Kultur, die kein Schriftsystem, mit dem vollständige Texte wiedergegeben werden konnten, besaß, verschwand allmählich, ohne jedoch völlig zu erlöschen. Auch allgemein wurden fast alle vorspanischen Dokumente (Códices) während und nach der spanischen Eroberung zerstört.
An einigen Stellen der Stadt sind noch Spuren des alten Glanzes Teotihuacáns zu sehen. Die Wände und auch die Pyramiden selbst waren farbenfroh bemalt und aufwendig verziert.
Beeindruckt von den mesoamerikanischen Hochkulturen und ihren Errungenschaften, machen wir uns am späten Nachmittag auf den Heimweg nach Mexiko-Stadt.
Alle Bilder und Videos von unserem Ausflug findet Ihr unter folgendem Link: Mexiko - Teotihuacán
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