Tag 14 Mexiko - Mexiko-Stadt

Nach unserem Aufenthalt auf der paradiesischen Insel Holbox machen wir uns am 13. Tag unserer Reise auf, von der kleinen Insel in die große Stadt. Genauer gesagt, eine der größten Städte der Welt. Mit ca. 8,9 Millionen Einwohnern und ca. 20 Millionen Menschen in der Metropolregion gehört Mexiko-Stadt zu den größten Städten der Welt. Die Stadt erstreckt sich über ca. 1500 Quadratkilometer und liegt auf ca. 2300 Metern über dem Meeresspiegel. Von den Azteken wurde die Stadt unter dem Namen Tenochtitlan um das Jahr 1345 gegründet. Bis zum Einfall der Spanier im Jahre 1519 geboten die Azteken bereits über ein riesiges Reich vom Golf von Mexiko bis zum Pazifischen Ozean. Der Spanier Hernán Cortés landete 1519 mit einer kleinen, nur aus ein paar hundert Männern bestehenden spanischen Armee an der Ostküste und eroberte nach einigen Rückschlägen 1521 die Stadt. Aus den Trümmern der Azteken Stadt entstand unter Einsatz von Blut und Schweiß in den Folgejahren eine Spanische Kolonialstadt. Die Stadt wuchs im Laufe der Zeit. Die eigentliche Bevölkerungsexplosion trat allerdings erst im 20. Jahrhundert ein. Zwischen 1900 und 2000 wuchs die Stadt von 0,5 Mio Einwohnern auf 8,5 Mio Einwohner (18,5 Mio in der Metropolregion) an. Heute ist Mexiko-Stadt der Dreh- und Angelpunkt der Wirtschaft Mexikos. Ca. 22% des BIP wird durch die Hauptstadt erwirtschaftet. Bekannt ist Mexiko-Stadt vor allem aufgrund ihrer Extreme. Von extremem Reichtum zu extremer Armut, extremer Luftverschmutzung und extremer Polizeipräsenz. Viele haben uns vor der schwierigen Sicherheitslage gewarnt. Manche Viertel wie z.B. Tepito solle man erst gar nicht betreten, wenn man nicht ausgeraubt werden möchte.

Etwas mulmig ist uns zu Mute, als wir spät abends in Mexiko-Stadt ankommen. Die Metro meiden wir zu so später Stunde und entscheiden uns für eine Taxifahrt zum Hostel. Die Preise variieren je nach Anbieter stark. Wir zahlen 250 Pesos (ca. 12 Euro) für die Fahrt in das historische Zentrum der Stadt. Schon bei der kurzen Fahrt ins Zentrum fällt uns die enorme Polizeipräsenz auf. 90.000 Polizisten hat die Ciudad de Mexiko. Gefühlt sehen wir alle in den wenigen Tagen in der großen Stadt. Blaulicht taucht so manche Seitenstraße in einen unheimlichen Schein und die Zufahrt zu unserem Hostel ist durch einen großen Polizeibus gesperrt, sodass wir die letzten Meter zu unserem Hostel zu Fuß zurück legen. Die Läden sind geschlossen, man sieht nur wenige Menschen auf der Straße. Der Laden gegenüber des Hostels verkauft seine Waren nur noch durch eine kleine Luke in der Tür. Der Kontrast zur Insel Holbox ist spürbar und krass. Ein Nachtwächter öffnet die Gittertür und lässt uns in das Hostel. Wir verbringen die erste von drei Nächten im Mexiko City Hostel.

Den ersten Tag in der großen Stadt widmen wir der historischen Altstadt und den Vierteln Zona Rosa, Condesa und Chapultepec. Nach einem etwas faden Frühstück treten wir unsere kleine Erkundungstour an. Es gibt auch hier einige Free Walking Tours, welche nur wenige Meter vom Hostel entfernt starten. Wir besichtigen die prunkvoll geschmückte Kathedrale (Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México), den Templo Mayor, dem größten und wichtigsten Tempel der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán, dessen Unterbau erst 1978 freigelegt wurde, und das Gebäude "Secretaría de Educacion Publica", wo wir zahlreiche eindrucksvolle Wandgemälde des Künstlers Diego Rivera bewundern. Auch die Post liegt in einem beeindruckenden Gebäude, welches man von innen besichtigen kann. Die Tour endet am Palacio de Bellas Artes, dem wichtigsten Kulturhaus Mexikos, das dem Theater, dem Tanz, der Musik und Oper, den visuellen Künsten, der Literatur und der Architektur geweiht ist. Das von der UNESCO 1987 zum Kunstmonument erklärten Bauwerk beeindruckt durch seine architektonische Vielfalt.

Weiter geht es zu Fuß auf dem Paseo de la Reforma in Richtung Ángel de la Independencia. Überall in der Stadt stoßen wir auf bunte Plakate, Fähnchen oder ausgefallene Kunstwerke anlässlich des Día de los Muertos. Der Tag der Toten wird auch hier sehr groß gefeiert.

Wir schlendern durch das Viertel Condesa, wo zahlreiche Bars und Kaffees zum verweilen einladen. Wir chillen im Park abseits der belebten Straßen. 

Den großen Park "Bosque de Chapultepec" erreichen wir gegen 17 Uhr und entschließen uns das Castillo de Chapultepec zu besichtigen. Vom Vorhof des Schlosses hat man einen weiten Blick und kann die enormen Ausmaße der Stadt ansatzweise erahnen. 

Das als Sommersitz im Jahr 1784 erbaute, und von Kaiser Maximilian von Österreich (Kaiser von Mexiko von 1864 bis 1867) zur kaiserlichen Residenz erweiterte Schloss Castillo de Chapultepec erinnert uns durch seine opulent geschmückten Räume an Schloss Neuschwanstein. 

  

  

Wir erkunden den Rest des Parks und lassen den Tag in einem der zahlreichen Restaurants in Polanco, einem der gehobeneren Vierteln der Stadt ausklingen. Zurück geht es mit dem Bus für 6 Pesos (ca. 30 Cent). Die öffentlichen Verkehrsmittel sind massiv subventioniert und gut ausgebaut. Trotzdem bilden sich meterlange Schlangen an den Bushaltestellen. Es ist 20 Uhr als wir den Heimweg antreten. Die Straßen sind belebt. Musik schallt durch die Nacht, einige Jugendliche tanzen Hip-hop und Salsa im Park und die Straßenstände und fliegenden Händler säumen die Straßen. Wir fühlen uns sicher und schlängeln uns durch die Menschenmengen auf dem Weg zum Hostel. Mit schmerzenden Füßen und unzähligen, tollen Eindrücken legen wir uns schlafen.

Alle Bilder unseres ersten Tages in Mexiko-Stadt findet ihr hier: Mexiko-Stadt