Tag 10-13 Mexiko - Holbox

Bereits letztes Jahr auf unserer Reise nach Indien stand fest: Wir müssen nach Holbox! Damals trafen wir in Delhi auf eine Reisende, die bereits Mittel- und Südamerika besucht hatte, und Holbox als ihr absolutes Highlight benannte. Nachdem wir Bilder gegoogelt und auch in Mexiko jüngst von einigen gehört hatten, dass Holbox traumhaft sei, verfestigte sich unsere Entscheidung. 

Wir machen uns also am zehnten Tag unserer Reise auf den holprigen Weg von Valladolid nach Chiquila, um dort auf die Fähre zu steigen. Um Geld zu sparen, nehmen wir den Oriente Bus, statt den ADO Bus, der etwas komfortabler ist (wobei der einzige merkliche Unterschied eine Toilette an Bord ist). Allerdings stellt sich auf der Fahrt heraus, dass der Bus mehrere Stops in kleinen Dörfern macht und einen kleinen Umweg fährt, weshalb die Fahrt länger dauert als gedacht. Aus unerfindlichen Gründen ist jedes Dorf von Geschwindigkeitsbegrenzungs-Hubbeln übersät. Ordentlich durchgeschüttelt kommen wir am Hafen von Chiquila an. Die Fähre kostet 150 Pesos (etwa 7 Euro) und auf der Überfahrt weist uns ein Regenbogen den Weg ins Paradies.

Bei der Ankunft auf der Insel steht schnell fest, dass sich der etwas beschwerliche Weg gelohnt hat. Kurz vor unserer Ankunft hat es geregnet, sodass die Straßen, die aus weißem Sand bestehen, matschig sind und große Pfützen unseren Weg zur Unterkunft säumen. Den Charme und die Schönheit der Insel und des bunten Zentrums des gleichnamigen und einzigen Fischerdorfs auf der Insel kann das nicht schmälern.

Nach einem kurzen Fußmarsch zu unserer Unterkunft und einer Dusche, lassen wir den Abend mit einer köstlichen Guacamole und anderen Leckereien ausklingen.

Da das Leben auf der Insel erst frühstens um neun Uhr beginnt und es auch erst ab neun Uhr Kaffee in unserer Unterkunft gibt, starten wir den Tag gemütlich in dem Garten unserer Unterkunft. Am Vormittag schlendern wir durch das malerische Zentrum und besuchen eine Rettungsstation für verwaiste und verletzte Tiere, wo diese wieder aufgepeppelt werden. Hier kann man Babykatzen, einen Babywaschbären, Hunde und Katzen besuchen, streicheln und die Einrichtung auch tatkräftig unterstützen. Die ehrenamtlichen Helfer freuen sich über jede Unterstützung beim saubermachen des Hofes und waschen oder ausführen der Hunde. 

Auf einem kleinen Obst- und Gemüsemarkt kaufen wir uns, wie auch an den Folgetagen, unser Mittagessen. Die Preise auf der Insel schwanken sehr. Sie sind generell höher als auf dem Festland, aber wenn man dort essen geht, wo die Einheimischen essen, ist es preislich völlig in Ordnung. Die Preise in den "besseren" Restaurants ähneln beinahe europäischen Preisen, während man in den günstigeren Taquerias einen Taco bereits für 15 Pesos (ca. 70 Cent) bekommt. 

Am Nachmittag laufen wir am traumhaften, weißen Sandstrand entlang. Überall sind Hängematten im Wasser gespannt und laden zum relaxen ein. Wir finden ein schönes, ruhiges Plätzchen und genießen den Tag. Am Abend erleben wir einen traumhaften Sonnenuntergang, der noch so viel schöner hätte sein können, wären da nicht die unzähligen Mücken. In der Dämmerung zeigt sich, dass auch das Paradies nicht perfekt ist...

Am letzten Tag unseres Holbox Abenteuers entdecken wir die wunderschöne Sandbank vor der Insel. Hier kann man kilometerlange Spaziergänge mitten im Meer unternehmen. Mehrere Meter vom Ufer entfernt geht einem das Wasser nur bis zu den Knöcheln und man kann sich einfach auf den weißen Sand in das kristallklare Wasser legen und die Sonne und das Meer genießen. Umso weiter man läuft, desto weniger Menschen begegnet man. Wir laufen bis zur Flamingo Zone, am Ende der Sandbank, sehen aber leider keinen der farbigen Vögel. An einem einsamen Strandabschnitt schlagen wir unser Lager auf und genießen den Tag. Nach einiger Zeit bekommen wir Gesellschaft. Erst von Steve, einem kleinen Leguan, welchen wir mit den Resten unserer Ananas füttern, und dann von Sina, einer Deutschen, die zwei Monate durch Mexiko und Guatemala reist und Thane, einem US-Amerikaner, der sechs Monate Mexiko bereist. Wir unterhalten uns gut und verabreden uns auf ein paar Tacos, Quesadillas und Bier sowie zum Salsa tanzen am Abend.

Auf dem Rückweg auf der Sandbank entdecken wir noch einen Schwarm kleiner Mantarochen, die im seichten Wasser beeindruckend nahe an uns vorbeischweben. Vor unserer Unterkunft  heißen uns etwas scheue Waschbären willkommen. Zwei herrliche Tage auf einer traumhaften Insel mit beeindruckenden Stränden, einer  tollen Tierwelt und einem wunderschönen Ambiente gehen schnell vorüber.

Nun erwartet uns ein großer Kontrast: México City mit seinen etwa 9 Millionen Einwohnern. Wir sind gespannt, wie unsere Reise weiter geht...

Alle Bilder unserer Reise nach Holbox findet Ihr hier: Insel Holbox