Tag 56-58 Guatemala - Antigua und Earth Lodge
Unseren 56. Tag der Reise sind wir zum größten Teil damit beschäftigt, von Xela nach Antigua zu kommen. Nach dem Frühstück nehmen wir wieder den Mikrobus, der uns zum Terminal fährt. Wir müssen noch durch den Markt laufen und hören dann schon jemanden "Antigua" rufen. Wir steigen ein und fahren direkt los. Wieder Glück gehabt. Oder ist das normal, dass alle paar Sekunden ein Bus fährt?! Die Busfahrt mit dem Chicken Bus ist ähnlich verrückt wie die letzte. Schlimmer sind allerdings die Abgase, die wir während der Fahrt die ganze Zeit einatmen. Von Feinstaub kann da nicht mehr die Rede sein. Wir fühlen uns wieder wie in Indien.
Am Abend treffen wir dann endlich in Antigua ein, nachdem wir in Chimaltenango umsteigen. Wir essen zu Abend, checken in unserem Hostel ein und laufen dann noch ein bisschen durch das Zentrum von Antigua. Die Stadt ist eine wunderschöne Kolonialstadt und erinnert an die Kolonialstädte in Mexiko. Sie ist definitiv die schönste Stadt in Guatemala, die wir besichtigt haben.
Auch Laura und Jacqueline, die beiden Deutschen, die wir in Belize auf der Caye Caulker kennengelernt haben, sind wieder in Antigua. Sie sind zu der Weihnachtsfeier des Projektes gekommen, in dem sie als Volunteers gearbeitet haben. Zwei Tage später geht ihr Rückflug ins kalte Deutschland, nachdem sie drei Monate in Guatemala, Belize und Mexiko unterwegs waren. Wir treffen uns mit ihnen zu einem lustigen Salsa Abend und feiern unser Wiedersehen.
Am nächsten Morgen verabreden wir uns mit den beiden Mädels zu einem späten Frühstück oder frühen Mittagessen. Laura war bereits auf der Earth Lodge, etwas außerhalb von Antigua, und will uns den Ausblick nicht vorenthalten... Wir erkunden am Morgen noch ein wenig die Stadt bevor wir uns mit den Mädels treffen.
Nach einem halbstündigen Shuttle Transfer kommen wir an, laufen die letzten fünf Minuten bergab und kommen an einem wunderschönen Ort an.
Die Earth Lodge besteht aus einem Restaurant und verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten, wie Zelten, kleinen Holzhütten und sogar einem Baumhaus, welches aber 2-3 Monate im Voraus ausgebucht ist. Das Haupthaus und die Wanderwege sind von Avocado Bäumen umringt und die vielen Sitzmöglichkeiten und Hängematten geben einen traumhaften Ausblick über das Tal und die Vulkane Fuego und Acatenango frei. Der 3.763 m hohe Schichtvulkan Fuego ist einer der aktivsten Vulkane Guatemalas und die letzte große Eruption ist erst wenige Monate her. Wir sehen häufig Aschewolken aufsteigen und freuen uns, in sicherer Distanz zu sein.
Die Earth Lodge verfügt sogar über eine kleine Sauna. Dieser Ort lädt zu einem perfekten Abschluss unserer Reise durch Guatemala ein, weshalb wir uns entschließen unsere letzte Nacht am nächsten Tag hier zu verbringen. Wir haben Glück, dass eine Stornierung rein kam und eine Hütte frei ist. Wir sind froh, dass wir unsere letzte Nacht noch nicht gebucht hatten.
Nach einem leckeren Mittagessen und einer kleinen Wanderung über das Gelände machen wir uns zu viert wieder auf den Weg in die Stadt. Laura und Jacqueline wollen noch einige Geschenke für zu Hause einkaufen und wir begleiten sie gerne auf den schönen bunten Markt, auf dem es allerlei zu kaufen gibt.
Am Nachmittag erkunden wir noch einige der wunderschönen Innenhöfe Antiguas, zu denen auch der vermutlich schönste McDonalds der Welt gehört.
Zum Abendessen gibt es dann noch leckere Crêpes im Lune de Miel, von dem Laura und Jacqueline auch schon sehr geschwärmt und nicht übertrieben haben. Nach einem tollen Tag und schönen Abend zu viert heißt es Abschied nehmen. Die beiden müssen noch packen und nach herzlichen Umarmungen schlendern wir etwas wehmütig noch ein wenig durch die Stadt, bevor es zurück ins Hostel geht.
Am letzten Tag in Antigua schlendern wir noch ein wenig durch die Straßen und Geschäfte, um Weihnachtsgeschenke für die Familie zu kaufen, bei der wir in Costa Rica ein Volunteering machen wollen. Sie wohnen auf der Isla Violin im Süden von Costa Rica und betreiben dort mitten im Dschungel die Eco-Lodge Isla Violin. Wir entscheiden uns Schokolade mitzubringen, da die Kinder auf der Insel vermutlich nicht so häufig in den feinherben Genuss kommen.
Die Kolonialstadt beeindruckt mit ihren bunten Gebäuden und der malerischen Kulisse. Dass an vielen Fassaden der Putz von der Wand kommt, ist Teil des bezaubernden Charms dieser Stadt.
Wie auch schon in vielen Kolonialstädten Mexikos sieht man auch in Antigua die typischen Türklopfer, welche auf die Herkunft der spanischen Familien schließen lassen.
Nachdem wir unser letztes Geld in Schokolade und eine Taschenlampe gesteckt haben, verlassen wir den Markt und treffen uns mit Sina. Wir hatten uns am Anfang unserer Reise auf Holbox in Mexiko kennen gelernt und endlich treffen sich unsere Wege wieder, vor ihrem Rückflug nach Deutschland.
Das Wiedersehen mit Sina ist super. Ihr gefällt es auch sehr auf der Earth-Lodge und nachdem wir unser kleines Baumhaus bezogen haben, verbringen einen schönen Nachmittag zu dritt, bei dem wir viel über unsere Reisen zu erzählen haben.
Die Freitag und Samstag Abende auf der Earth-Lodge sind so organisiert, dass alle Gäste gemeinsam zu Abend essen. Da es Samstag ist, dürfen wir diese schöne Idee miterleben und kommen so schnell ins Gespräch mit anderen Gästen. Wir unterhalten uns gut mit den verschiedensten Persönlichkeiten aus verschiedenen Ländern und lassen den Abend dann zu zweit ausklingen. Wir legen uns in die Hängematten mit Vulkan Ausblick und genießen den wunderschönen Sternenhimmel, dessen Millionen Sterne an diesem Abend ganz besonders hell strahlen. Ein wunderschöner Abschluss für dieses interessante Reiseland mit dem perfekten Partner an meiner Seite.
Als wir unser Zimmer aufsuchen wird unsere Zweisamkeit durch eine der Hauskatzen spontan erweitert. Am Beschluss des kuschelbedürftigen Fellknäuls in unserem Zimmer zu übernachten ist nicht zu rütteln. Martin schläft eher unruhig mit der schnurrenden Katze auf den Weichteilen. Morgens um 4:38 Uhr ist die Nacht für unseren pelzigen Begleiter dann auch schon vorbei und es wird mit Nachdruck um Ausgang gebeten. Was für eine Nacht!
Der Ausblick vom Balkon des Baumhauses entschädigt für den kurzen Schlaf.
Am frühen Morgen machen wir uns auf den Weg und laufen den Berg hoch zum Taxi, welches uns zum Flughafen bringen soll. Damit geht die kurze Zeit in Guatemala bereits zu Ende und mit Spannung und Vorfreude geht es einen Tag vor Weihnachten auf nach Costa Rica.
Alle Bilder unseres Aufenthalts in Antigua in Guatemala findet Ihr hier: Antigua
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