Tag 46-48 Guatemala - Semuc Champey

Wir buchen eine Fahrt von El Remate nach Semuc Champey in unserer Unterkunft für 200 Q (ca. 23 Euro). Am Morgen werden wir um 7:15 Uhr abgeholt, fahren nach Flores und steigen um in einen kleinen Bus. Kurz bevor wir losfahren tauschen wir noch unsere letzten Belize Dollar mit ein paar Deutschen, welche wie wir auf die Abfahrt ihres Busses warten. Mit uns sind noch drei weitere Deutsche an Bord und der Fahrer bringt uns in neun Stunden nach Lanquin, wo wir wiederum umsteigen. Der Shuttle bringt uns die letzten 11 km nach Semuc Champey in unsere Unterkunft Las Marias, die uns unser Fahrer noch kurzfristig organisiert hat. 

Insgesamt dauert die Fahrt von El Remate nach Semuc 10,5 Stunden, obwohl es nur 280 km sind. Allerdings sind die Straßen oft nicht gut ausgebaut und die Serpentinen tun ihr übriges. Bei unserer Ankunft am Abend regnet es und es gibt nicht mehr viel zu tun, außer Abendessen und Schlafen, da wir uns mitten im Dschungel befinden.

Am nächsten Morgen zum Frühstück probieren wir das Restaurant El Portal aus, da uns das Essen in unserer Unterkunft nicht so gut schmeckt und wir außerdem überlegen umzuziehen. Auf dem Weg dorthin versuchen uns Kinder, selbstgemachte Schokolade und Getränke zu verkaufen. Wir probieren die Schokolade mit Kardamom und Zimt und ziehen weiter zum El Portal. Da es auch hier kein WiFi gibt und die Unterkunft deutlich teurer ist als im Las Marias, entscheiden wir uns dafür, in unserer Unterkunft auch die kommenden Nächte zu verbringen. 

Das Essen im El Portal ist gut und wir lernen Gianna und Phil, zwei Deutsche aus Hamburg kennen. Wir haben ein nettes gemeinsames Frühstück und entscheiden uns am Nachmittag gemeinsam die Wanderung zu den Pools von Semuc zu unternehmen. Semuc Champey (deutsch „dort, wo das Wasser verschwindet/sich versteckt“) ist ein Naturschutzgebiet in Guatemala, das ungefähr 12 km südlich der Stadt Lanquín liegt. Das Hightlight dieses Ortes sind die vielen türkisgrünen Wasserbecken von einem bis drei Metern Tiefe, die vom Fluss Río Cahabón gespeist werden. Die Farbe des Wassers variiert je nach Jahres- und Tageszeit sowie dem aktuellen Wetter. Der Fluss fließt unter den Becken hindurch und tritt hinter den Becken wieder aus dem Felsen. Die Oberirdischen natürlichen Pools laden zum Baden ein. 

Die Wanderung zu den Pools ist etwas anstrengend, weil es bergauf geht und der Weg aufgrund des Regens vom Vortag recht rutschig ist. Oben angekommen, freuen wir uns allerdings über den wunderschönen Ausblick auf die natürlichen Pools von Semuc Champey. Nach einigen Fotos geht unsere Wanderung weiter, den Rundweg entlang zu den Pools, in denen man baden kann. 

 

Gianna und Moni ist es zu kalt und sie begnügen sich damit, den Jungs beim Baden zuzuschauen.  Im Wasser sind Fische, welche sich halb verhungert über die Jungs hermachen. Es kitzelt etwas, tut aber nicht weiter weh... Halb erfroren fahren wir mit unserer Wanderung entlang des Rundwegs fort und genießen die Natur. 

Am Abend machen wir uns auf den Weg zum Hostel Green Go's, um unserem Magen ein wenig Abwechslung zu bieten und das Internet vor Ort auszunutzen. Das Hostel hat ein tolles Ambiente und ist aufgrund der Hängematten und dem netten Personal super gemütlich. Auch das israelische Essen dort ist sehr lecker. Wir lernen den Besitzer des Hostels kennen, der aus Israel kommt und 2012 das Grundstück gekauft und das Hostel darauf errichtet hat. Deutsche sind seine Lieblingsgäste, weil sie sehr umgängliche und zufriedene Gäste sind und gerne weiter empfehlen. Als Dankeschön spendiert er uns eine 1 Liter Flasche Bier.

Den nächsten Tag lassen wir langsam angehen und machen uns nach dem Frühstück wieder zu viert auf den Weg zum Green Go's. Wir genießen den Vormittag dort ganz entspannt, buchen unsere nächste Unterkunft am See Atitlan und entscheiden uns nach dem Mittagessen, dass es jetzt warm genug ist, das Tubing auszuprobieren. Vorher lassen wir uns von dem Israeli noch eine Tour über das Grundstück des Hostels geben und folgen seinen Plänen, das Hostel um private Bungalows mit eigenen natürlichen Pools zu erweitern, da das Hostel direkt am klaren Fluss liegt. Er hat viele interessante Pläne und freut sich, dass wir wieder gekommen sind und uns das Hostel gefällt. 

Nach der Tour über das Hostel-Gelände laufen wir zurück und lassen uns für umgerechnet weniger als zwei Euro eine halbe Stunde lang auf einem Ring den Fluss entlang treiben. Ein Einheimischer folgt unserer Gruppe auf seinem Ring und bietet uns Bier an, welches die meisten dankend ablehnen. Nur zwei der Gruppe nehmen das Bier an und treiben fast ab, als wir an unserem Ziel ankommen. Das Wasser ist kälter als gedacht und wir freuen uns ein bisschen aus dem kalten Nass raus zu kommen.

Die Flip Flops, welche Martin am Einstieg zum Tubing hinterlassen hatte, sind bei unserer erneuten Ankunft nicht mehr da! Guatemala scheint wirklich ein sehr armes Land zu sein... (Wer würde sonst gebrauchte FlipFlops klauen?!?) 

Am Abend machen wir uns zu zweit wieder auf den Weg zum Green Go's. Als uns der Israeli sieht, sagt er: "Hätte ich heute Mittag gewusst, dass ihr nochmal den langen Weg (30 Min zu Fuß) auf euch nehmt, hätte ich euch ein Zimmer auf meine Kosten angeboten." 

Wir chillen in der Hängematte und schlafen fast ein, da wirft er uns tatsächlich einen Zimmerschlüssel zu und sagt, wir sollen über Nacht bleiben. Doch am nächsten Morgen werden wir bereits um 7 Uhr abgeholt, weshalb wir dankend ablehnen. Der nette Hostel-Besitzer will uns um die Uhrzeit aber nicht mehr alleine nach Hause laufen lassen und ruft uns einen Fahrer, dessen Kosten er übernimmt. Wir verabschieden uns herzlich von ihm und freuen uns, dass wir so eine schöne Zeit hatten und so eine Gastfreundschaft erleben durften. Für alle die Semuc Champey in Guatemala besuchen möchten ist das GreenGos Hostel auf jeden Fall unsere top Empfehlung!

Wir ruhen uns in der letzten Nacht in Semuc Champey nochmal gut aus, bevor die nächste lange Busfahrt uns zum Lake Atitlan bringt. 

Alle Bilder und Videos von unserem Aufenthalt in Semuc Champey findet Ihr hier: Semuc Champey