Tag 54-55 Guatemala - Xela (Quetzaltenango)

Nach dem Frühstück schnappen wir uns unsere Rucksäcke, verabschieden uns von den Besitzern des Hotels, in dem wir viele Nächte verbracht haben und laufen hoch ins Zentrum, um den Chicken Bus nach Quetzaltenango (Xela) zu erwischen. Schon von der Ferne hören wir jemanden rufen "Xela, Xela, Xela,..." (ausgesprochen: Schela). Wir steigen in den Bus ein und fahren direkt los. Wir sind schon in Belize mit dem Chicken Bus gefahren, doch in Guatemala ist es eine ganz andere Erfahrung. Für die 81 km braucht der Bus über zwei Stunden, obwohl er rasant jede Kurve nimmt. Die Serpentinen und das Knarren des alten Busses führen zu abwechselnden Gefühlen zwischen einer lustigen Achterbahnfahrt und Nahtot-Erfahrungen. Der Bus füllt sich immer weiter im Laufe der Fahrt und der Busfahrer bringt uns trotz unserer Zweifel sicher an unseren Zielort. 

Wir kommen am frühen Nachmittag am Bus Terminal an, der direkt neben einem riesigen Markt liegt. Die vielen Menschen und die starken Abgase der Busse versetzen uns zurück nach Indien. Wir suchen ein neues Ladegerät für unseren Laptop und fragen uns auf dem Markt durch. Sie empfehlen uns im Einkaufszentrum nachzufragen. Das Einkaufszentrum liegt direkt neben dem Markt und bietet eine ganz andere Welt, als die da draußen. Von jetzt auf gleich befinden wir uns nicht mehr in Indien, sondern in einem der klimatisierten, schicken Einkaufszentren in den USA. Der Kontrast ist erstaunlich. 

 

Wir essen zu Mittag und geben die Suche auf, nachdem wir alle Elektroläden abgeklappert haben. Wir nehmen einen Minibus in das 5 km entfernte Zentrum zu unserem Hostel und lassen den Abend dort ausklingen. Wie in jeder Unterkunft haben wir ein Talent dafür in kürzester Zeit unser Zimmer vollends in Besitz zu nehmen und unsere wenigen Habseligkeiten im Ganzen Zimmer zu verteilen... Das Rucksackleben hat nunmal auch seine Schattenseiten. Es wird abends so kalt, dass wir uns schon gegen 18:30 Uhr entscheiden, uns ins kuschelige Bett zu verziehen.

Den nächsten Tag beginnen wir mal wieder ganz entspannt. Wir merken wie unser Reisetempo abgenommen hat und wir hauptsächlich damit beschäftigt sind zu überlegen, wo wir als nächstes Essen gehen. Wir lassen uns ein Restaurant für ein günstiges Frühstück empfehlen, gehen danach noch über den lokalen Markt und in ein Café mit einer anständigen Kaffee-Maschine. In einem Elektro-Laden finden wir außerdem endlich ein Ladegerät für unseren Laptop. 

  

Es ist nun mittags und nach reichlichem hin und her überlegen, entscheiden wir uns doch zu den Hot Springs "Fuentes Georginas" zu fahren. Das Wetter ist recht frisch und wir dachten es könnte zu kalt werden, aber wir geben den heißen, vulkanischen Quellen eine Chance. Der Empfehlung eines der Hostel-Mitarbeiter folgend zahlen wir etwas mehr als den normalen Preis für die Tour und können dafür zu Pools gehen, die etwas weiter unterhalb der anderen Pools liegen und wärmeres Wasser aufweisen. 

Die dreiviertel Stunde Fahrt mit dem Shuttle zu den heißen Quellen lohnt sich definitiv, wenn man in Xela ist. Definitiv sollte man auch die ca. 3€ mehr in die Hand nehmen, um die weniger überlaufenen Quellen ein Stück tiefer am Berg zu besichtigen. Sie waren ein kleiner Geheimtipp, denn der Fahrer hat uns nichts davon erzählt. Wir mussten ihn selbst darauf ansprechen. 

Es gibt etwa sechs Pools in diesem Bereich, die wir fast vollständig für uns alleine haben. Der oberste Pool ist der mit dem heißesten Wasser, da es hier direkt aus dem Felsen in den Pool fließt. Das Wasser wird von dem Vulkan aufgeheizt und ist sehr mineralhaltig. 

  

Völlig entspannt machen wir uns nach zwei Stunden auf den Heimweg. Die anderen, die mit uns im Shuttle mit fahren, sind etwas neidisch, denn die oberen Pools waren dreckig, nicht so heiß und voll mit Menschen.

Wir genießen ein leckeres asiatisches Abendessen in dem Restaurant, welches dem gleichen Besitzer gehört wie unser Hostel. Es ist unser letzter Abend in Xela, bevor es am nächsten Morgen nach dem Frühstück zurück zum Bus Terminal geht, um den Chicken Bus nach Antigua zu nehmen.

Alle Bilder und Videos von unserem Aufenthalt in Xela findet ihr hier: Quetzaltenango