Tag 116-122 Perú - Arequipa

Peru - Arequipa

Unser Nachtbus von Ica nach Arequipa fährt fast 12 Stunden wir entscheiden uns für eine der teureren Busgesellschaften (Cruz del Sur). Die Sitze unten lassen sich um 160 Grad umklappen und die Sitze oben um 140 Grad. Wir sitzen oben und sind super zufrieden, was die Bequemlichkeit angeht. Jeder hat seinen eigenen Fernseher und kann aus verschiedenen Filmen wählen, was er sich anschaut. Auf unserer langen Fahrt gibt es ein warmes Abendessen und ein kleines Frühstück. Wir sind auch glücklich darüber, dass die Klimaanlage nicht ganz so kalt eingestellt ist, wie wir es zum Beispiel aus Mexiko und Panama kennen und es liegen sogar Kissen und Decken auf jedem Sitz bereit. Für 25€ pro Person kann man da wohl nicht meckern, vor allem wenn man bedenkt, dass man sich eine Nacht im Hostel spart. Dennoch sind wir froh, als wir nach 12 Stunden endlich ankommen und werden die langen Busfahrten, zurück in Deutschland, sicher nicht vermissen...

Peru - Arequipa

Arequipa ist eine Kolonialstadt auf 2.335m Höhe, welche zwischen drei Vulkanen liegt, dem 5822 m hohen kegelförmigen und aktiven Misti, dem 6057 m hohen Chachani und dem kleineren und entfernteren Picchu Picchu. Die Gegend wird immer wieder von heftigen Erdbeben erschüttert. Täglich soll es bis zu zwölf Erdbewegungen geben, von denen wir aber nichts mitkriegen. Die Gebäude der Kolonialstadt wurden zu einem großen Teil aus dem weißen Vulkanstein Sillar gebaut, was der Stadt ein besonderes Erscheinungsbild gibt. Nicht weit von Arequipa liegen auch die Schluchten des Cotahuasi- und des Colca Cañon, die mit bis zu 3000 m Höhenunterschied mit zu den tiefsten der Welt zählen. Auf den Besuch des Colca Canyons und der Kondore, die hier leben, sind wir schon gespannt. Da wir früh morgens in Arequipa ankommen und nach der Nachtfahrt kaputt sind, machen wir uns in unserem Hostel erstmal frisch und ruhen uns aus. Zum Glück ist unser Zimmer schon fertig, so dass wir direkt einchecken können. Wir haben zwei Nächte gebucht und wollen danach eine Tour zum Colca Canyon machen. Der Besitzer unseres Hostels ist ein freundlicher Peruaner, der sehr gut englisch spricht. Er vermittelt auch Touren und informiert uns über die Colca Canyon Tour und gibt uns außerdem viele Tipps für Sehenswürdigkeiten und gute Restaurants und Cafés in Arequipa. Wir schlendern am Nachmittag durch die Stadt und treffen uns am Abend mit Laura und Luis zum Abendessen wieder. Sie kommen auch aus Deutschland, sogar nicht weit von uns, aus der Nähe von Kulmbach, und wir haben sie nach der Busfahrt von Ica nach Arequipa kennen gelernt. Wir haben uns ein Taxi zu unseren Unterkünften geteilt und Nummern ausgetauscht. 

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Am nächsten Morgen verabreden wir uns wieder, um gemeinsam die Free Walking Tour mitzumachen. Auf der Tour lernen wir eine paar verborgene und romantisch schöne Ecken von Arequipa kennen, aber unser Guide macht seinen Job leider nicht so gut. Seine Art zu Erzählen und die meisten Informationen, die er uns gibt, sind nicht sonderlich spannend, weshalb wir uns entscheiden, uns abzuseilen. Wir trennen uns von den beiden und verabreden uns wieder für den Nachmittag zu einem Kaffee. Wir gehen zum Markt und kaufen alle möglichen exotischen Früchte, die wir nicht kennen, wovon wir zwei zurück im Hostel essen. Moni hat schon den ganzen Vormittag keinen Hunger und kein Appetit, was komisch ist. Sind das Anzeichen der Höhenkrankheit? Noch machen wir uns keine großen Gedanken darüber und buchen die Tour zum Colca Canyon für den nächsten Morgen.

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Zum Mittagessen hat Moni immer noch keinen Hunger und Martin bestellt sich in einem gut bewerteten Restaurant Meerschweinchen. Ein typisches peruanisches Gericht, welches wir wenigstens mal probieren wollten. An so einem Meerschweinchen ist, wie man sich denken kann, nicht viel dran. Die Haut ist sehr dick und fettig und das Fleisch schmeckt ein bisschen nach Wild. Wir finden es nicht schlecht, aber ein zweites Mal müssen wir es nicht essen. Vor allem, weil man die Pfoten und Krallen erkennen konnte, war es nicht sehr appetitlich.

Peru - Arequipa

Am Nachmittag gehen wir in das Puku Puku Café, welches uns von Cesar, dem Besitzer unseres Hostels empfohlen wurde. Sie haben leckeren Cappuccino und wir gönnen uns noch ein Stück Schokokuchen. Während wir Blog schreiben, kommen Laura und Luis irgendwann dazu. Eigentlich wollen wir gemeinsam das Kloster Santa Catalina besichtigen, aber es fängt an zu regnen, weshalb wir im Café ausharren, bis er vorbei ist.

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Jetzt fängt auch Martin an sich nicht wohl zu fühlen und wir bekommen beide den schlimmsten Durchfall unseres Lebens. Martin kann die ganze Nacht nicht schlafen, was auch ein Zeichen für die Höhenkrankheit ist. Durchfall allerdings nicht... Wir warten den nächsten Tag noch ab, schlucken Kohletabletten und hoffen, dass es vorbei geht. Als Martin aber zwischendurch noch Fieber dazu bekommt, bestellen wir am darauf folgenden Tag einen Arzt ins Hostel. Er untersucht uns äußerlich, verschreibt uns ein Antibiotikum und sagt, dass wir in zwei Tagen weiter reisen können. Wir verbringen also die nächsten Tage hauptsächlich im Bett, essen nur Dinge, die gut gekocht sind und lassen unsere gekauften Früchte links liegen. Wir verbringen die Tage mit Lesen, Schlafen und Filme gucken. Zum Glück gibt es einen Raum mit Fernseher und jeder Menge DVD's in unserem Hostel.
Nach zwei Tagen geht es uns tatsächlich besser. Wir sind noch ein wenig schwach, weshalb wir noch eine Nacht länger bleiben, bevor wir unsere Tour zum Colca Canyon buchen, die wir beim letzten Mal leider kurzfristig absagen mussten.

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

An unserem letzten Tag in Arequipa fühlen wir uns endlich wieder fit genug, um eine Kleinigkeit zu unternehmen. Wir besichtigen das Kloster Santa Catalina, welches 1579 erbaut wurde. Das Kolser und die Kirche sind der heiligen Katharina von Siena geweiht. Heute leben hier nur noch etwa zwanzig Nonnen in einem Seitenflügel. Der größte Teil des Klosters wurde 1970 für die Öffentlichkeit geöffnet und ist heute eines der wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten Arequipas.

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Santa Catalina erstreckt sich über 20.000 m² in dem als „weiße Stadt“ bekannten Arequipa und nimmt somit einen ganzen Block ein. Das Kloster wird auch "Stadt in der Stadt" genannt. Es wurde 1582 und in den 1960er Jahren mehrmals durch Erdbeben stark beschädigt. Das im Stile der Mudéjares erbaute Kloster zeichnet sich durch seine in lebhaften Farben getünchten Mauern aus. 

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Ursprünglich war das Kloster eine Internatsschule für die Töchter reicher spanischstämmiger Familien, die von den Nonnen unterrichtet wurden. Die Tradition jener Zeit zufolge sah vor, dass jeweils die zweite Tochter oder der zweite Sohn einer Familie ins geistliche Leben eintrat, und Santa Catalina akzeptierte später nur Kandidatinnen aus wohlhabenden Familien. Als Mitgift hatten diese, wenn sie Chorschwestern werden wollten, dem Kloster eine Mitgift in Höhe von etwa 2400 Silbermünzen zu übergeben, dazu zahlreiche auf einer Liste vermerkte Gegenstände wie etwa eine Statue, ein Gemälde, eine Lampe und Gewänder. An der Ausstattung der Zellen der Nonnen ist erkennbar, dass die meisten sehr wohlhabend waren. Santa Catalina beherbergte zeitweise bis zu 150 Nonnen und 300 Bedienstete. Die Dienstboten wuschen die Wäsche der Nonnen und erledigten für sie den Einkauf, da die Nonnen in Klausur leben. Über ihren sechstägigen Gastaufenthalt in der Klausur im Jahre 1834 berichtete die französische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Flora Tristan im Jahre 1834 ausführlich über das Kloster und die Nonnen von Santa Catalina. Flora Tristan zufolge lebten sie weit ungezwungener, als ihre strenge Regel es hätte erwarten lassen. Papst Pius IX. entsandte im Jahre 1871 Sr. Josefa Cadena OP, eine für ihre Regeltreue bekannte Dominikanerin, nach Santa Catalina, um das Kloster zu reformieren. Sr. Josefa ließ die üppigen Aussteuern nach Europa zurücksenden, entließ die Dienstboten und gab Sklavinnen die Freiheit. Sie stellte beide vor die Wahl, entweder künftig als Schwestern im Konvent zu leben oder aber das Kloster zu verlassen. Das Kloster ist auf jeden Fall eine Besichtigung wert, wenn man sich in Arequipa aufhält. Die schönen Gassen sind bunt, mit Blumen geschmückt und nach spanischen Städten benannt. Es sollte am besten nicht regnen, wenn man das Kloster besucht, da ein großer Teil der Anlage draußen ist. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Nonnen noch vor wenigen Jahren in einfach Zimmern lebten. Die Zeit scheint hier still gestanden zu sein.

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Wir lassen den Abend in Ruhe ausklingen und freuen uns schon darauf, unsere Reise am nächsten Tag endlich fortsetzen zu können.

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Peru - Arequipa

Alle Bilder unseres Aufenthalts in Arequipa findet Ihr hier: Perú - Arequipa

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tag 107 Kolumbien - Medellín Pablo Escobar Tour

Tag 2/3 - Mexiko - Cancun All Inclusive

Tag 112-115 Perú - Ica, Huacachina und Islas Ballestas