Tag 108-111 Perú - Lima

Am Morgen nehmen wir unseren Flug von Medellín in Kolumbien aus nach Lima, die Hauptstadt Perus. Es ist leider Regenzeit im Süden von Perú und dennoch entscheiden wir uns, Perú zu besuchen und spontan zu entscheiden, ob wir den Süden und somit auch Maccu Picchu erkunden oder unsere Route ändern. Wir landen gegen 12 Uhr mittags und wollen ein sogenanntes Combi oder einen Bus nehmen, was laut Lonely Planet viel günstiger sein soll, als ein Taxi. Wir gehen aus dem Flughafen raus, ignorieren alle Taxi Fahrer, die uns für umgerechnet etwa 10€ in die Stadt fahren wollen (40 Soles) und fragen uns zur Bushaltestelle durch. Dort angekommen ist es gar nicht so einfach den richtigen Bus zu finden. Zwei Polizistinnen halten uns an, fragen wo wir hin möchten und sagen uns, dass der Bus hier hält und wir uns bitte nicht weiter entfernen sollen. Scheinbar ist es dort nicht ganz ungefährlich... Besagter Bus kommt an und nimmt uns für 2 Soles (insgesamt) mit, also für umgerechnet etwas mehr als 50 Cent. Unfassbar diese Preisunterschiede...

Da unser Magen langsam zu grummeln anfängt und wir sowieso nicht ganz sicher sind, wo wir aussteigen müssen, steigen wir an einem großen Einkaufszentrum aus und erkunden den Food Court. Auch die Mobilfunkanbieter sind nicht weit und wir kaufen uns noch eine peruanische Sim-Karte, nachdem wir uns bei unserem Tischnachbarn erkundigt haben, welcher Anbieter die beste Netzabdeckung hat. Für einen Sol steigen wir in den nächsten Bus und fahren weiter Richtung Airbnb Unterkunft. Maria empfängt uns freundlich und wir verbringen den Nachmittag damit uns von der Reise auszuruhen und anzukommen. 

Am Abend wollen wir dann noch den "Magic Water Circuit" besuchen. In dem Park Parque de la Reserva befinden sich unzählige Springbrunnen, die bunt beleuchtet werden und teilweise zu Musik tanzen. Der Park ist riesig, aber auch unglaublich voll mit Menschen. Wir begegnen gar nicht mal so vielen Touristen, sondern eher Einheimischen, vor allem Familien und Paaren. Obwohl der Park so überfüllt ist, ist es ein schöner Ausflug am ersten Abend, um in das Land Perú einzutauchen.

Über Nacht verschlechtert sich unser Gesundheitszustand. Martin liegt mit einer Erkältung im Bett. Weshalb die nächsten Tage hauptsächlich aus Essen und Schlafen bestehen. Lima ist laut Lonely Planet für gutes Essen und europäische Restaurants bekannt. Nicht so unser Stadtteil... Wir sind in Puerto Libre untergekommen, wo es sicher und günstig ist, aber recht untouristisch. Die Restaurants in der Gegend sind leider nicht so gut bewertet auf Google und TripAdvisor... Aber verhungern müssen wir nicht. Im Notfall tut es auch die gute alte Pizza.

Moni ist von der Männergrippe nicht ganz so stark betroffen und bringt unsere Wäsche zu einer nahegelegenen Wäscherei. Die schwerhörige Dame, die unsere 

Wäsche entgegen nimmt, sagt uns, dass die Wäsche am nächsten Tag zur Abholung bereit ist. Als Moni am nächsten Tag zum vereinbarten Termin kommt, ist unsere Wäsche natürlich nicht fertig. Erst am Folgetag bekommen wir unsere Sachen zurück. Mal wieder eine der zahlreichen chaotischen Erfahrungen mit Wäschereien in Lateinamerika.

Trotz Erkältung machen wir einen kurzen Ausflug. Wir sind zum Mittagessen mit einem peruanischen, älteren Ehepaar eingeladen. Dessen Kontakt haben wir von Martins Eltern bekommen. Eine Freundin von ihnen ist Peruanerin und lebt in Deutschland. Wir bekommen die Möglichkeit, ihre Schwester hier zu besuchen. Sara und Hernan begrüßen uns herzlich und haben ein leckeres Mittagessen für uns vorbereitet. Anschließend fahren wir noch gemeinsam in den Stadtteil Barranco und bewundern den kolonialen Stil, der in dem größten Teil der Stadt nicht mehr zu finden ist. Sie geben uns einige Tipps für unsere Reise durch Lima und Perú und wir freuen uns über ihre Gastfreundschaft. Da uns aber noch immer die Erkältung plagt, geht es nach dem kurzen Besuch sofort wieder ab ins Bett. 

An unserem letzten Tag in Lima geht es uns wieder besser und wir sind fit genug, um die Altstadt zu erkunden. Es gibt viele schöne Kolonialbauten und Kirchen, auch die großen Plätze wie der Plaza de Armas oder der Plaza San Martín sind sehenswert. Leider sind alle anderen Gebäude weniger schön und machen die Stadt somit weniger attraktiv. Wir hätten gerne noch eine Free Walking Tour gemacht, um mehr über die Stadt und ihre Geschichte herauszufinden, aber leider findet sie nicht täglich statt. Wir begnügen uns damit durch die Straßen zu schlendern, zu Mittag zu essen und uns zum Nachtisch noch einen leckeren Churro und einen Kaffee zu gönnen. Danach geht es zum gesund werden wieder nach Hause.

Am Tag unserer Abreise fahren wir morgens zum Busterminal. Eine Stunde vor Abfahrt soll man laut Tickets da sein. Warum, finden wir nicht heraus... Wir kommen an und sollen mit Gepäck im Wartesaal Platz nehmen. Stattdessen lassen wir unser Gepäck von einem Mitarbeiter der Busgesellschaft beaufsichtigen und machen uns auf die Suche nach etwas zu Essen. Auf Google Maps finden wir ein gut bewertetes Restaurant in der Nähe und als wir ankommen ist es brechend voll. Der Laden ist überfüllt und es gibt eine lange Schlange, in die sich Martin einreiht, um sich eine der beliebten Fischsuppen zu ergattern. Für weniger als 3€ gibt es eine riesige, leckere Suppe, die drei Personen satt machen würde. Sie beinhaltet Meeresfrüchte, Ceviche und sogar ein großer Krebs schwimmt in der Suppe. Die Wartezeit hat sich gelohnt, doch die riesige Portion schaffen wir in der Kürze der Zeit nicht, und so gibt es den Rest "to-go" im Becher auf die Hand. Auf jeden Fall unser kulinarisches Highlight von Lima! 

Der Bus bringt uns in wenigen Stunden nach Ica und ein anschließendes Taxi zur Unterkunft. Wir freuen uns auf ein paar Tage in der sandigen Oase von Huacachina.

Alle Bilder unseres Lima-Aufenthaltes findet Ihr hier: Peru - Lima