Tag 104-106 Kolumbien - Guatapé
Nach einem entspannten Frühstück mit Jamie nehmen wir die Metro zur Busstation im Norden der Stadt, um nach Guatapé zu fahren.
Guatapé ist ein kleiner bunter Ort an einem künstlich angelegten See, ca. zwei Stunden östlich von Medellín. Viele Stadtmenschen fahren hier übers Wochenende zum Ausspannen her und die Preise werden teurer. Wir sind kurz vorm Wochenende hier und erleben die Stadt wahrscheinlich etwas ruhiger als diejenigen, die am Wochenende kommen.
Zum Mittagessen kommen wir an und gönnen uns erstmal eines der günstigen Mittagsmenüs, die es überall in Kolumbien zu finden gibt. Saft, Pasta mit Salat und Kaffee für insgesamt 5€.
Ramón kümmert sich um das Airbnb, das wir gebucht haben, wenn der Besitzer Luis (Deutscher) nicht vor Ort ist. Ramón ist indigener Abstammung und kommt aus dem Amazonasgebiet. Seit zwei Jahren wohnt und arbeitet er in Guatapé. Er erwartet uns in der Stadt mit seinem Motorrad, damit das TukTuk den Weg zur Unterkunft findet. Das Airbnb liegt etwas außerhalb des Zentrums auf einem Hügel und bietet einen wunderschönen Blick, den wir den restlichen Nachmittag aus den Hängematten auf der Terrasse betrachten.
Zum Abendessen machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt, nachdem wir uns bei unseren Zimmernachbarn vergewissern, dass die Gegend sicher ist. Das venezolanische Pärchen versucht ihr Glück seit einigen Monaten in Kolumbien, da die Situation in Venezuela zur Zeit so schwierig ist. Sie sind nicht die ersten Venezuelaner, die uns begegnen und vermutlich auch nicht die letzten.
Zum Abendessen probieren wir das typische Gericht "Bandeja Paisa". Hierbei gibt es einen großen Teller voll Reis, Salat, Bauchspeck, Chorizo, Blutwurst und noch viele andere ungesunde Sachen, die zwei Personen locker satt machen. Kann man mal probieren, doch wie so oft in Lateinamerika erfüllt das Essen hauptsächlich seinen Zweck satt zu machen. Geschmacklich ist es leider kein Highlight.
Nach dem Abendessen fängt es an zu regnen und in der Stadt ist nicht mehr viel los, weshalb wir uns ein TukTuk zurück nehmen und den Abend in Ruhe ausklingen lassen.
Die Backpacker Faulheit ist am nächsten Morgen sehr präsent und wir verbringen lange Zeit im Bett. Draußen ist es bewölkt und noch nicht sehr warm, was unsere Motivation nicht gerade steigert.
Wir waschen unsere Wäsche, kochen uns was zu Mittag und machen uns dann endlich mit den Fahrrädern, die wir in der Unterkunft leihen können, auf den Weg zu "La Piedra". Übersetzt bedeutet es, der Stein. Es handelt sich um einen riesigen Felsen, ca. 5 km von unserer Unterkunft entfernt, auf den man die Treppen hoch steigen kann.
Der anstrengende Aufstieg bietet einen traumhaften Blick über die Seenlandschaft mit ihren kleinen Inseln. Die Fahrt von Medellín nach Guatapé hat sich allein deswegen schon gelohnt und ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen.
Wie schon in Medellín, treffen wir auch im verschlafenen Guatapé auf schwer bewaffnete Militärs, welche zwar für Sicherheit sorgen sollen, bei uns aber gemischte Gefühle hinterlassen...
Auf dem Weg nach unten plaudern wir kurz mit einem Straßenhändler, welcher uns kurzer Hand ein kleines Fahrrad als Anhänger bastelt. Ein freundlicher Mensch mit einem freundlichen Lächeln.
Wir strampeln mit den Fahrrädern zurück in die Stadt und halten an einem süßen kleinen Restaurant (Namaste) zum Abendessen an. Unser Bargeldvorrat reicht nur noch für ein Gericht. Aber die Kombi mit Saft, Risotto und Schokokuchen als Dessert macht uns beide für etwa 4€ satt und wir legen uns nach einem spannenden Tag zur Ruhe. An unserem letzten Tag in Guatapé genießen wir den Vormittag ein letztes Mal in den Hängematten auf der Terrasse, bevor es in die Stadt geht. Wir lassen unsere Rucksäcke in einem Restaurant, in dem wir zu Mittag essen wollen, füllen unser Portmonee am Geldautomaten auf und schlendern noch ein wenig durch die schöne bunte und kunstvolle Stadt. Alle Häuser sind mit bunten Wandmalereien, den sogenannten Zócalos, verziert. Sie erzählen Geschichten der Einwohner der Stadt und vieles mehr.
Bei einem leckeren Cappuccino und einer Zimtrolle auf einem sehr touristischen, aber ebenfalls unvergesslichen Platz, verabschieden wir uns von Guatapé und nehmen anschließend den Bus zurück nach Medellín.
Alle Bilder und Videos unseres Aufenthalts in Guatapé findet Ihr hier: Kolumbien - Guatapé
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