Tag 4 - Mexiko - Cenote Hubiku und Chichén Itzá

Maya Tempel von Chichén Itzá

Am vierten Tag unserer Reise geht es von Cancun aus erst zu der Cenote Hubiku und dann nach Chichén Itzá. Auf Yucatan gibt es tausende solcher dolinenartigen Kalksteinlöcher, welche durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und mit Süßwasser gefüllt sind. Auf der Busfahrt gibt uns der Tourguide Einblicke in die Maya Kultur, ihre tragische Geschichte und ihre Errungenschaften. So war der Maya Kalender der am weitesten entwickelte Kalender der mesoamerikanischen Ureinwohner. Der "Haab" Kalender hatte dabei 365 Tage aufgeteilt auf 18 Monate á 20 Tage und 5 "unlucky days", in denen sich nach Glauben der Maya die Portale zur Unterwelt auflösen. Ob die Babys, welche an diesen Tagen geboren wurden, tatsächlich geopfert wurden, wie unser Tourguide uns glauben machen will, bleibt uns ein Rätsel. Da keiner von uns an den besagten Tagen im August Geburtstag hat, bleiben wir allesamt verschont. 

Maya Kalender

Wir kommen an der Cenote an, werden durch zahlreiche überteuerte Souvenirstände geschleust und kommen schließlich zur Cenote. Ein beeindruckendes Naturwunder. Da es in Yucatan fast ausschließlich unterirdische Flüsse gibt, welche die verschiedenen Cenoten verbinden, wurden diese Wasserlöcher von den Ureinwohnern als Frischwasserquelle genutzt. So entstanden mit der Zeit zahlreiche bedeutende Siedlungen rund um solche Cenoten. Wir erfrischen uns im Wasser und bekommen danach in der angrenzenden Tequila Manufaktur noch erzählt wie Tequila gemacht wird und können ihn anschließend kosten. Nach einem kurzen Mittagessen mit Tanzeinlage der Mayas geht es weiter nach Chichén Itzá. 

Eingang zur Cenote Hubiku

Cenote Hubiku

Cenote Hubiku

Cenote Hubiku

Auch Chichén Itzá, eine der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán, ist auf zahlrechen Cenoten errichtet. Der Name der Stadt entstammt dem yukatekischen Maya und bedeutet „Am Rande des Brunnens der Itzá“. Dabei steht chi’ für „Mund, Rand, Ufer“ und ch’e’en  für „Brunnen“ oder „Höhle mit Wasser“. Früher war Chichén Itzá eine wichtige Metropole der Mayas. Mit Anne, Miguel, Emily, Marta und Sergio schließen wir uns einer geführten Tour an. Die Ruinen sind weit älter als 1000 Jahre. Unser Tourguide schaut auch so aus. Lange, weiße Haare, wenige gelbe Zähne, mehr Löcher als Stoff an Tasche und Kleidung. Ein Exil-US-Mexikaner der nach jedem seiner Sätze fragt ob wir seinen Ausführungen folgen können. Jeder zweite Satz wird mit einem "correcto?" beendet und wenn einer der verwirrten Tourgäste ein "Sí!" erwidert, gibt es das obligatorische "High-Five". Etwas irritiert lassen wir uns über das Gelände führen. Vom Guide sind wir zwar weniger beeindruckt, dafür von der Maya Stätte umso mehr. 

Tempel von Chichén Itzá

Vor 30 Jahren wurde Chichén Itzá von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und 2007 zu einem der "neuen sieben Weltwunder" gewählt. Heute ist Chichén Itzá die am zweithäufigsten besuchte archäologische Stätte in Mexiko. Publikumsmagnet ist die 30 Meter hohe Stufenpyramide, welche auf seiner Spitze den Tempel des Kukulcán, der Schlangengottheit der Maya, trägt. 

Maya Steinskulptur des Schlangengottes

Zweimal im Jahr, zur Tagundnachtgleiche versinkt bei Sonnenuntergang eine Seite der Pyramide fast vollständig im Schatten. Nur noch die Treppe wird von der Sonne angestrahlt und es bildet sich ein aus Licht bestehendes Band, welches sich schließlich für kurze Zeit mit einem Schlangenkopf am Fuß der Pyramide vereint und so eine gefiederte Schlange darstellt. Im Inneren der Pyramide befinden sich eine zweite und auch eine, erst 2016 entdeckte, dritte Pyramide. Stellt man sich vor eine der vier Treppen des Kukulkántempels und klatscht in die Hände, hört man ein Echo, welches dem Ruf des Quetzal, einem für die Maya heiligen Vogel, sehr ähnlich ist. Die Maya studierten den Verlauf von Sonne und Mond, hatten einen Kalender mit 365 Tagen und eine beeindruckende Baukunst. 

 Maya Steinskulptur

Maya Steinskulptur

Direkt neben der Ruine befindet sich der Juego de Pelota Maya, der größte Ballspielplatz der Mayakultur. Insgesamt gab es davon auf dem Gebiet der Maya über 520, auf dem Gelände von Chichén Itzá mindestens 12. Beim Ballspiel, oft auch Pok-ta-Pok genannt, musste der Ball ohne Hilfe der Hände und Beine gespielt werden, erlaubt waren nur Schultern, Brust und Hüfte. Der Ball bestand aus Kautschuk, war massiv und etwa 3 bis 4 kg schwer und musste durch einen kleinen Ring befördert werden. Mit den Händen ist das bereits schwer genug, nur mit Hüfte, Brust und Schultern erscheint uns das nahezu unmöglich. 

Ballspielplatz für Maya Spiel Pok-ta-Pok

Warum die Maya Kultur unterging, ist nicht vollkommen geklärt. Leider sind durch den Einfall der Spanier im 16. Jahrhundert fast alle Schriften und Überlieferungen den Flammen zum Opfer gefallen. Mit Gewalt und Blutvergießen wurde das Christentum ins Land gebracht und dabei hunderte Tempel abgebaut, um steinerne Kirchen zu errichten. Einige wenige kulturelle Stätten haben die Zerstörungswut der Besatzer zum Glück überlebt. Die Architektur und das frühe Verständnis für die Naturwissenschaften beeindrucken uns zutiefst. 

Tempel von Chichén Itzá

Auf der Rückfahrt bringt uns der Tourguide noch bei, wie die Einheimischen Tequila trinken. Uns wird aus einer 2-Liter-Flasche ordentlich eingeschenkt. Nach kürzester Zeit haut es sowohl Miguel, als auch Sergio, Marta und mich von den Socken. So endet eine großartige Tour in einer überraschenden Busfahrt-Fiesta. 

Wir ziehen nach einem langen Tag vom All-Inclusive Hotel ins weitaus günstigere Hostel und freuen uns auf den Ausflug nach Tulum am nächsten Tag. 

Alle Bilder vom Ausflug zur Cenote Hubiku und nach Chichén Itzá findet ihr hier: Cenote Hubiku und Chichén Itzá

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