Tag 6 - Mexiko - Merida - Dia de los muertos
Wir fahren mit dem Bus von Cancun nach Merida. Nach 4,5 Stunden erreichen wir die ADO Bus Station in Merida und machen uns mit Sack und Pack auf den Weg zu unserer Unterkunft. Im historischen Stadtzentrum legen wir einen kurzen Zwischenstopp ein, um uns mit ein paar Gorditos zu stärken. Nach einem 40-minütigen Fußmarsch erreichen wir unser neues Heim für die kommenden drei Tage. Wir haben ein kleines Zimmer in der Wohnung von Ale gebucht. Sie ist Schneiderin und arbeitet von zu Hause aus. Wir verlieben uns sofort in die wunderschön eingerichtete Wohnung. Die vielen Pflanzen und kleinen, süßen Details machen die Airbnb Unterkunft zu einem echten Highlight auf unserer Reise.
Es ist der 31. Oktober 2018 und damit der erste Abend des "día de los muertos", also dem Tag der Toten in Mexiko. In dieser Zeit wird jedes Jahr vielerorts den Toten gedacht und so auch in Merida. Wir machen uns fertig und laufen zum Festumzug in der Calle 66, welche direkt zum großen Friedhof von Merida führt. Die komplette Straße ist gesperrt, überall sind Altare aufgebaut, Kerzen verbreiten ein besinnliches Licht und die als Totenkopf geschminkten Gesichter geben dem ganzen Schauspiel eine unheimliche Atmosphäre. Die Stimmung ist heiter, aus jedem zweiten Fenster ertönt Musik und man amüsiert sich bei Speis und Trank. Wir genießen das schaurig-schöne Ambiente und stürzen uns in die Menschenmenge in Richtung Friedhof.
Auf dem Weg kommen wir an einem Ballspiel vorbei. Es wird Pok-da-Pok gespielt, das Ballspiel der Maya. Den historischen Ballspielplatz dazu hatten wir vor wenigen Tagen in Chichén Itza gesehen. Jetzt werden wir Zeuge, wie man mit einem gezielten Hüftschwung (nur Knie, Hüften und Schultern sind erlaubt) den 4 kg Kautschuk-Ball durch einen Ring auf 2 Meter Höhe schießen kann.
Der Ausflug endet auf dem Friedhof, wo sich zu Ruinen verfallene Gräber und pompöse Mausoleen aneinander reihen. Merida gehört zu den sichersten Städten Mexikos. Das liegt unter anderem daran, dass hier die Familien der rivalisierenden Drogenbanden Mexikos leben. Man schlägt sich andernorts die Köpfe ein, aber sicher nicht vor Mamas Haustür... Die Vermutung liegt nahe, dass die größten Mausoleen den entsprechenden Familien gehören.
Nach dem langen Fußmarsch durch die Stadt sind wir erschöpft und nehmen das Taxi zurück zur Unterkunft. Nach einem spannenden Tag voller neuer Eindrücke fallen wir in einen tiefen, angenehmen Schlaf und freuen uns auf die nächsten Tage in Merida.
Alle Bilder und Videos vom Tag der Toten in Merida, Mexiko, findet Ihr hier: Tag der Toten in Merida
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